ÜBER DEN NASENWEG AUF DEN LEOPOLDSBERG

1. Mai 2022
Weiter geht es mit der Stadtwanderweg-Challenge 2022!
Wenn du genaueres darüber erfahren möchtest, kannst du das hier:
Beginnend am Nussdorfer Platz führt der Rundweg über die Donaustrandpromenade zum Kahlenbergerdorf. Dann geht es über den steilen Nasenweg hinauf zum Leopoldsberg. Von dort führt der Weg über die Höhenstraße zum Kahlenberg und dann wieder hinunter zur Donau.
Heute ist Lina mal wieder bei den Großeltern, sodass Stephan und ich mit Ellie einen etwas anspruchsvollen Stadtwanderweg gehen können. Die Wahl fällt schließlich auf eine der schwersten Routen: der Stadtwanderweg 1a auf den Leopoldsberg. Berühmt ist der steile Nasenweg für seine tolle Aussicht, aber auch gefürchtet, zumindest von meiner Wenigkeit. Denn knapp 300 Höhenmeter in 1,5 km sind nichts für Anfänger. Wir wagen es dennoch. Meine Neugierde hat gesiegt.
Wir erhaschen einen Parkplatz direkt am Nussdorfer Platz und gehen von dort los. Stephan nimmt Ellie in die Trage. Durch eine Unterführung kommen wir auf die Donaustrandpromenade, eine lange Gerade mit vielen Schiffs- und Bootsanlegestellen. Der Weg führt uns dann links weiter zum Kahlenbergerdorf. Hier beginnt nun der Nasenweg mit seinen vielen Stufen.
Anfangs noch motiviert, den steilen Bergrücken mit Begeisterung zu erklimmen, merke ich schnell, dass es ziemlich anstrengend wird. Je höher wir kommen, desto schöner wird die Aussicht und ich nutze die Fotostopps, um zu verschnaufen. Stephan, der Ellie am Rücken trägt, geht sein eigenes Tempo. Er ist etwas schneller unterwegs und mittlerweile ein gutes Stück vor mir.
Nach etwa 3/4 des Weges merke ich, dass mir die Kräfte versagen und ich Kreislaufprobleme bekomme. Das ist gar nicht gut. Ich setze mich auf eine der vielen Bänke, die hier zum Glück an jeder Biegung stehen, und versuche, mich wieder zu fangen. 20 Minuten muss ich rasten, bis ich wieder weiter kann. Welch ein Rückschlag für mich.
Das letzte Stück quäle ich mich langsam und vorsichtig hinauf bis zur Aussichtsplattform am Leopoldsberg. Stephan und Ellie warten schon ungeduldig auf mich. Nach einer Jausenpause (die übrigens ich im Rucksack gehabt habe) geht es weiter.
Etwas erschöpft, aber glücklich, dass wir es hinauf geschafft haben, folgen wir dem Weg über die Höhenstraße und kommen beim Kletterpark und an der Josefinenhütte vorbei, wo wir uns unseren Stempel holen. Leicht bergauf geht es nun zum Touristen-Hotspot, der Aussichtsplattform am Kahlenberg. Dort ist immer was los. Ab hier trage ich Ellie weiter.
Wir schießen schnell unser obligatorisches Selfie und gehen dann schnell wieder weiter, denn mittlerweile hat es zu regnen begonnen. Etwas schade, denn der Weg hinunter verspricht eine wunderschöne Aussicht auf Wien, die nun von dicken Wolken getrübt ist.
Hier befinden sich wunderschöne, wenn auch noch etwas kahle Weinhänge. Wir gehen beim berühmten Mayer am Nussberg vorbei und biegen dann an der Abzweigung Eichelhofweg wieder Richtung Leopoldsberg ab. Über den schönen Waldbachsteig erreichen wir wieder das Kahlenbergerdorf. Der Regen wird immer stärker, sodass wir gezwungen sind schneller zu gehen.
Die lange Gerade zurück über die Donaustrandpromenade zieht sich bei diesem Wetter sehr und nach einer gefühlten Ewigkeit kommen wir endlich zurück zum Auto, wo es dann - wie kann es anders sein - wieder aufhört zu regnen.
Fazit:
Trotz der wirklich anstrengenden Steigung, die uns sehr an unsere Grenzen gebracht hat (vor allem mich), und dem schlechten Wetter in der zweiten Hälfte, haben wir die Wanderung genießen können. Die Route ist sehr abwechslungsreich, die vielen Aussichtsmöglichkeiten sind atemberaubend und das mittelalterliche Kahlenbergerdorf ist besonders charmant. Eine wirklich schöne Wanderstrecke!
Tipp:
Wer sich die Höhenmeter nicht zutraut und/oder mit Kindern unterwegs ist, kann den Weg entweder gegen den Uhrzeigersinn nehmen (moderatere Steigung) oder mit dem Bus auf den Leopoldsberg fahren und dann den Nasenweg hinuntergehen.
Die Stempelstelle befindet sich bei der Josefinenhütte.
Hier findet ihr alle Stadtwanderwege im Überblick.
Oder auf: www.wien.gv.at
Kindertauglichkeit:
Der Weg ist sehr anspruchsvoll, daher ist er maximal für ältere, bewegungshungrige Kinder geeignet.
Länge: 11,4 km
Dauer: 3,5 Std
Höhenmeter: 340 Hm
Steigung: anspruchsvoll
Kinderwagen: Nein
Spielplätze: bei der Donaustrandpromenade & beim Kletterpark
Einkehrmöglichkeiten: Josefinenhütte, Café Kahlenberg, Mayer am Nussberg und weitere im Kahlenbergerdorf und auf der Donaustrandpromenade
Öffentliche Anfahrt: S-Bahn & Straßenbahn D Nussdorf
Parken: öffentliche Parkplätze direkt in Nussdorf
Ich habe diese Wanderung auch auf Komoot veröffentlicht:
(Vorsicht, die Tour-Daten können eventuell etwas von meinen abweichen.)
Copyright WIR IN WIEN www.wirinwien.blog #wirinwien
Unser nächster Stadtwanderweg im Mai:
Stadtwanderweg 5 - Bisamberg
Von Stammersdorf führt der Rundweg durch die idyllische Weinlandschaft von Floridsdorf hinauf auf den Bisamberg. Retour geht es dann vorbei an Weingärten und weiten Feldern zurück zum Ausgangspunkt.
Weitere Unternehmungen in der Umgebung:
Stadtwanderweg 1 - Kahlenberg
Von Nussdorf führt der bekannteste und auch schönste Stadtwanderweg hinauf zum Kahlenberg. Besonders beeindruckend ist der Weg bergab über den Nussberg, wo ihr mit einem atemberaubenden Blick auf Wien belohnt werdet.
Wiener Höhenstraße
Die Höhenstraße liegt am Stadtrand Wiens und führt durch den Wienerwald von Neuwaldegg bis auf den Leopoldsberg. Sie ist mit einer Länge von fast 15 km die längste Gemeindestraße Wiens und ist vor allem für ihre vielen Aussichtspunkte und Ausflugsziele bekannt.
Kahlenberg & Nussberg
Wer es etwas gemütlicher angehen möchte und sich Höhenmeter sparen will, ist bei dieser herrlichen Bergab-Wanderung genau richtig. Wir fahren mit dem Bus hinauf auf den Kahlenberg und von dort spazieren wir mit dem Kinderwagen über den Nussberg hinunter nach Heiligenstadt.
Naturpark Eichenhain
Dieser schöne Rundweg führt mitten durch den ruhigen und frühlingshaften Naturpark Eichenhain, vorbei an der Hohenauer Wiese und der „Mutter des Wienerwaldes“, einer 300 Jahre alten, noch lebenden Eiche.